WIDD: Folge 1

Mamas „Kleiner“

„Lustig, ungeduldig und anders“. So würde sich der Gesuchte selbst mit drei Worten beschreiben. Für außergewöhnlich also hält sich unser Lehrer, der am Rande der Alpen zur Welt kam. Zwei ältere Geschwister bereiteten ihn schon früh auf die Härte des Lebens vor. In seiner Kindheit spielte er Tennis und Fußball, doch zu einer professionellen Karriere reichte es leider nicht. Unser Lehrer hatte eine spezielle Passion, von der seine Eltern erst gar nichts wussten. Er sammelte heimlich Marienkäfer und hielt sie in einem Terrarium. Mama und Papa erfuhren davon, als die Käfer ausbüxten und sich im ganzen Haus verteilten. Als geborener Tierfreund wuchs er mit einem Hund, einem Meerschweinchen namens Dieter und drei Schildkröten auf. Mit den Letzteren hatte er Großes vor. Wenn es schon nicht für die Bundesliga reichen sollte, dann vielleicht für den Zirkus. Er trainierte sie, indem er ihnen Schaschlikspieße auf den Panzer klebte, Leckerlis an den vorderen Teil des Spießes hing und sie um die Wette laufen ließ.

Seine Schulzeit verbrachte er in einer Klosterschule. Die Sechs in Religion konnte dies nicht verhindern. Auch in den Fächern Musik und Kunst brachte er schon einmal die ein oder andere Sechs mit nach Hause. Da halfen all seine Spickzettel wohl nichts. Den Lehrern spielte er gerne Streiche. Einmal setzte er sich mit einem Kübel Senf und einer Wurst vor den Lehrer und bewies ihm, dass auch Schüler im Unterricht essen können.
Der leidenschaftliche Angler hatte in seinem Leben schon sehr ungewöhnliche Ferien- und Nebenjobs. Er befüllte Hydraulikzylinder mit Öl, schraubte Dachstühle zusammen und lieferte Kopierer an Schulen aus.
Um uns unterrichten zu können, studierte er insgesamt acht Semester. Seine heutige Ehefrau – eine Vegetarierin! - lernte er an seinem ersten Tag in der Uni in seiner ersten Vorlesung kennen. Sie wies den liebenswürdigen Chaoten darauf hin, dass er sein Oberteil auf links gedreht trug. Heute haben die beiden ein gemeinsames Kind. Wer ist der sympathische Lehrer, der in einem Auslandsaufenthalt in den USA während seines Studiums sein Leibgericht entdeckte: den „Jack in the box“ Burger? Dafür dass er als Nachtisch am liebsten auch noch Churros verputzt, hat er sich über die Jahre doch ganz gut gehalten. Wer jetzt noch nicht weiß, um wen es sich handelt, dem helfen vielleicht seine Antworten, auf zwei Fragen, die wir ihm gestellt haben:

Wer war der sympathischste Kollege auf den ersten Blick am KMG?

(Rausgeschossen) „Herr Jerger!“ (Nach kurzem Grübeln) „Vielleicht doch eher Herr Schmollinger.“

Was war ihr peinlichster Moment am KMG?

„Einmal gratulierte ich einem Schüler zu einer gewonnen Wahl, die er gar nicht gewonnen hatte.“