Unser Namensgeber: Karl Maybach

Karl MaybachProf. Dr.-Ing. E.h. Karl Maybach
geb. 06.07.1879 in Köln-Deutz | gest. 06.02.1960 in Friedrichshafen
Karl Maybach, ältester Sohn von Wilhelm Maybach und von klein auf mit der Welt der Motoren vertraut, tritt beruflich in die Fußstapfen seines Vaters. Ausgebildet zum diplomierten Maschinentechniker, arbeitet er von 1904 bis 1906 als Versuchsingenieur bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Cannstatt, danach bei einem französischen Konstruktionsbüro in Paris. Ein intensiver Briefwechsel über technische Fragen mit seinem Vater Wilhelm Maybach trägt dazu bei, dass sich Karl Maybach profunde Kenntnisse im Maschinenbau seiner Zeit erwirbt.

Durch Vermittlung seines Vaters wird Karl Maybach 1909 technischer Leiter der neu gegründeten Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH Bissingen/Enz, einer Tochterfirma der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, um dort speziell für Luftschiffe geeignete Motoren zu konstruieren. Bereits 1912 zieht die Firma und mit ihr auch Karl Maybach um nach Friedrichshafen. Während des ersten Weltkriegs werden auch Flugzeugmotoren in das Programm aufgenommen, und die Firma entwickelt sich zu einem Großbetrieb mit 3600 Beschäftigten. Bekannt wird Karl Maybach insbesondere mit seinem Flugmotor Mb IVa, dem ersten speziell für den Betrieb in großen Höhen gebauten Benzinmotor, der sich als äußerst zuverlässig erweist und mehr als 2000-mal verkauft werden kann. Ein Original-Exemplar dieses Motors ist im Zeppelin Museum Friedrichshafen zu sehen. Um die Bedeutung von Wilhelm und Karl Maybach zu unterstreichen, wird die Firma im Mai 1918 umbenannt und erhält den Namen Maybach-Motorenbau GmbH.

Während des Krieges, im Oktober 1915, heiratet Karl Maybach die Hamburgerin Käthe Lewerenz. Dem Ehepaar Maybach werden in den folgenden Jahren fünf Kinder geboren.

Da durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags in Deutschland keine Luftfahrzeuge mehr gebaut werden dürfen, wendet sich Karl Maybach dem Bau von schnelllaufenden Dieselmotoren für Schienenfahrzeuge und Schiffe zu. Der bekannteste Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn, der "Fliegende Hamburger", ist mit Maybach-Motoren ausgestattet. Bekannt werden der Maybach-Motorenbau und sein Firmenemblem MM aber vor allem durch den Bau hochwertiger Automobile. Legendär bis zum heutigen Tage ist der 1931 präsentierte Maybach DS-8 Typ „Zeppelin“ , mit seinem 200 PS starken Zwölfzylinder-Motor der wohl exklusivste PKW, der bis dahin in Deutschland gebaut wurde.

Der Bau von Motoren für die deutsche Wehrmacht - nahezu alle deutschen Panzer fahren mit Maybach-Motoren - macht den Maybach-Motorenbau im II. Weltkrieg zu einem führenden Rüstungsbetrieb und die Stadt Friedrichshafen mit ihren Industrieanlagen zu einem strategischen Ziel alliierter Luftangriffe. Bis zum Ende des Krieges im Jahre 1945 werden die Stadt Friedrichshafen und die Betriebsanlagen des Zeppelin-Konzerns durch Bombardierungen zu etwa 70% zerstört.

Um die Weiterexistenz seines Werkes zu sichern, verpflichtet sich Karl Maybach 1946 gegenüber der französischen Regierung, mit seinen Ingenieuren in Vernon bei Paris einen neuen Panzermotor für die französische Armee zu entwickeln. Die geplante Demontage des Maybach-Motorenbaus lässt sich damit abwenden, und bereits ab 1950 können in Friedrichshafen wieder Dieselmotoren für Lokomotiven, Schiffe und Schwerfahrzeuge gebaut werden.

Nachdem durch die Herauslösung des Maybach-Motorenbaus aus der Zeppelin-Stiftung der Weg für eine wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit mit der Daimler-Benz AG geebnet ist, zieht sich Karl Maybach 1952 aus seinem Unternehmen zurück. Seinen Lebensabend verbringt er in seinem Haus in Garmisch. Hochgeehrt stirbt Karl Maybach am 6.Februar 1960 in Friedrichshafen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                

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