Online-Ausgabe der Schwäbischen Zeitung vom 25. September 2022
Das Karl-Maybach-Gymnasium (KMG) hat sich bereits im vergangenen Jahr am Aktionstag „Mitmachen Ehrensache“ beteiligt. Nicht nur um das zu honorieren, besuchten am vergangenen Freitag Sozialminister Manne Lucha und Landrat Lothar Wölfle zum Auftakt der diesjährigen Aktion Jugendliche, die sich 2021 engagiert haben.
Seit 2019 beteiligt sich der Bodenseekreis am Aktionstag „Mitmachen Ehrensache“. In dem landesweiten Projekt geht es um freiwilliges Engagement und Berufsorientierung. Die Jugendlichen arbeiten am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamts, bei einem Arbeitgeber ihrer Wahl. Im vergangenen Jahr beteiligten sich, trotz schwieriger Corona-Bedingungen, 263 Jugendliche aus zwölf Schulen im Bodenseekreis. Sie erwirtschafteten bei insgesamt 176 Arbeitgebern rund 9000 Euro, die an verschiedene soziale Zwecke gespendet wurden.
„Ehrenamtliches Engagement gehört zu unserer Gesellschaftsordnung, es ist nicht weg zu denken,“ sagt Sozialminister Manne Lucha. Wenn junge Menschen sich einbringen wollten, müsse man ihnen auch den Raum geben. Ein Engagement für die Gesellschaft bedeute immer, die eigene Lebenswelt mitzugestalten, sagt Lucha, und damit sich mit dem Staat zu identifizieren.
Bildung sei zudem die Auseinandersetzung bei der Wahl der sozialen Projekte, die man unterstützen wolle. „Am Ende kommt immer etwas für uns alle dabei heraus. Heute hier zu sein ist für mich Ehrensache, als Dank und Anerkennung für euren Einsatz,“ so Lucha zu den Jugendlichen.
Es sei ein tolles Erlebnis, einen Minister persönlich kennen zu lernen. Darin sind sich die Schülerinnen und Schüler des KMG einig. Und auch darin, dass sie nach den tollen Erfahrungen des Vorjahres selbstverständlich wieder mit dabei sein wollen. Stellvertretend berichten Emely und Magdalena Bucher, Aleyna Dikilitas und Amar Lagumdzija dem Besuch über ihre Arbeit in den Betrieben. Sie spachen aber auch darüber, wieviel Spaß es gemacht habe, Freunde und Mitschüler zu motivieren, das Projekt in den Klassen vorzustellen oder Plakate zu gestalten.
Mit ihrem erwirtschafteten Geld wollen sie das Kinderhospiz Amalie unterstützen: „Weil wir als Jugendliche etwas für Kinder und Jugendliche aus unserer Region tun wollen.“ Schirmherr Lothar Wölfle: „Das Ehrenamt kann man nicht hoch genug einschätzen. Die Engagierten opfern aber nicht nur Zeit und Energie, sonder gewinnen an menschlichen Kontakten, an Horizonterweiterung, Erfahrung und Wissen. Also ein unermesslicher Schatz.“
Der Landrat ist froh, ein engagiertes Team zu haben, das die Idee in die Welt trage, dass sich junge Menschen über den Schulalltag hinaus engagieren. Für besonders engagierte Jugendliche gebe es die Möglichkeit, sich zu Botschafterinnen und Botschaftern ausbilden zu lassen, ergänzt Projektleiterin Simone Riedl. „Sie bewerben dann die Aktion und beteiligen sich an der Organisation vor Ort.
Ines Weber berichtet, dass fünf der 13 Botschafter letztes Jahr aus dem KMG kamen: „Ich finde es beachtlich, dass so viele Häfler Betriebe mitgemacht haben. Die Anfänge von Bürgerschaftlichem Engagement sind gelegt,“ so die Amtsleiterin für Soziales, Familie und Jugend der Stadt Friedrichshafen.
Über die Eigendynamik am KMG freut sich besonders Schulleiter Christoph Felder. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind von Anfang an mit großem Interesse viel Leidenschaft dabei. Wir sind stolz auf unsere starken Schüler, sie stehen heute zurecht im Mittelpunkt.“
