Zeitzeugengespräch mit dem Ehepaar Michalski

Am Donnerstag (29.09.2022) beeindruckten Franz und Petra Michalski die Schüler*innen der Kursstufe 2 des KMGs im Rahmen eines außergewöhnlichen Zeitzeugenvortrags. Im Zentrum des bewegenden und nachdenklich stimmenden Vortrags stand die Flucht der Familie von Franz Michalski während der NS-Zeit, die dieser auch in seinem Buch „Als die Gestapo an der Haustür klingelte“ festgehalten hat.

„Franz Michalski, geboren 1934, berichtet von der Geschichte und der dramatischen Rettung seiner Familie während der NS-Zeit. Seine katholisch getaufte Mutter wurde als Jüdin verfolgt. Die vierköpfige Familie in „Mischehe“ tauchte im Oktober 1944 in Breslau unter und überlebte in Sachsen und im Sudetenland mit der Unterstützung mutiger Helfer. Im Jahr 2012 beschloss die israelische Gedenkstätte Yad Vashem, die Retter der Familie Michalski als „Gerechte unter den Völkern“ auszuzeichnen.“

Auszug aus dem Klappentext des Buches

Außergewöhnlich war nicht nur die Form des Vortrags: Da Franz Michalski aus gesundheitlichen Gründen keine längeren Vorträge mehr halten kann, übernahm dies seine Frau Petra Michalski. Ihr lebendiger und einnehmender Vortrag wurde lediglich punktuell durch Hervorhebungen ihres Ehemannes unterstützt. Als außergewöhnlich erwies sich vor allem die Geschichte der Familie selbst, vermittelt durch die Perspektive des zehnjährigen Franz Michalski. So bekamen die Zuhörer*innen nicht nur einen sehr konkreten Einblick in die lebensfeindlichen Verhältnisse der NS-Zeit, sondern auch einen Eindruck von der dramatischen Situation, in der sich die Familie Michalski befand. Dabei bewegten sowohl die zutiefst traurigen Momente (Verlust von Haus und Beruf, Deportation von Verwandten und Freunden, Selbstmord des Großvaters, Todesangst der Familienmitglieder), als auch die couragierten Handlungen der „mutigen Helfer“, die ein Überleben der Familie schließlich möglich machten.

Die Initiative zu diesem Gespräch kam von den Schülerinnen Fiora Leitner und Kaja Hensinger aus der K2, die das Ehepaar im Rahmen ihrer Tätigkeit als Anne-Frank-Botschafterinnen in Berlin am Anne-Frank-Zentrum kennengelernt hatten. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Fachschaft Geschichte in Zusammenarbeit mit dem GZG.

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