Weltmeistertitel für Formel-1-Team des Karl-Maybach-Gymnasiums
Vier Jungs rasen aufs Podium.
Online-Artikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 05.12.2024
„Lasst uns mal Weltmeister werden“ – so gingen die Vier das Projekt an. Oft haben die vier Schüler davon geträumt. Ungezählte Stunden investierten sie in ihr Projekt. Nächte wurden durchgearbeitet und immer wieder der Traum vom Weltmeistertitel. Und dann ging es Ende November 2024 endlich los. Die 19. Weltmeisterschaft mit 55 teilnehmenden Teams fand in Dhahran Expo in Saudi-Arabien statt. Und ein Team stand am Ende des Wettbewerbs ganz oben auf dem Siegertreppchen: das Team "evolut1on" aus Friedrichshafen. Die Schüler des Karl-Maybach-Gymnasiums errangen den Weltmeistertitel – Freude pur war angesagt. Und diese herausragende Leistung wurde jetzt entsprechend gewürdigt.
Im sehr gut gefüllten Hof des Gymnasiums versammelten sich viele Schüler, Lehrer, Eltern, Sponsoren und viele weitere Interessierte. Die vier Sieger stellten sich den Besuchern vor. Jeder hatte seinen genau definierten Aufgabenbereich. So war Timo Brendle für die Konstruktion verantwortlich. Grafik-Designer war Sebastian Strauss, für die PR war Owen Francis-Henrichsen verantwortlich. Und der Teammanager Benaja Fleckhammer hielt alles zusammen. Unter der Musikbegleitung „We are the Champions“ traten die Weltmeister von der Bühne auf dem Hof ab und gingen ins Musikzimmer zum Empfang.

Dort machte Schulleiter Christoph Felder deutlich, dass der Erfolg kein Zufall war: „Hier am Gymnasium wollen wir Starke stark sein lassen. Wir gewährten für dieses Projekt Freiräume, denn wir konnten weder personell noch finanziell unterstützen. Wir leben hier eine Ermöglichungskultur. Das bedeutet, dass die jetzigen Weltmeister alles allein organisieren und regeln konnten und auch mussten. Dankbar bin ich auch den Eltern, die sich zum Beispiel bei Fahrten und beim Kochen engagiert haben."
Nochmals kamen die vier Jungs zu Wort. Und es sprudelte nur so aus ihnen heraus. Es wurde deutlich gemacht, dass das Siegerteam sich erst im Jahr 2023 zusammenfand. Ungezählte Stunden wurden investiert, Nächte durchgearbeitet. Und dabei durfte die Schule ja nicht zu kurz kommen, Klausuren mussten erfolgreich absolviert werden. Dennoch gewannen sie die Landesmeisterschaft und wurden zur Deutschen Meisterschaft zugelassen. Dafür musste das Auto aber wieder umgebaut werden. Auch hier setzten sich die Vier erfolgreich durch und durften zur Weltmeisterschaft fahren. Wieder mussten am Fahrzeug Veränderungen vorgenommen werden. Sechs Monate hatten sie Zeit, um das Fahrzeug regelkonform umzubauen, und natürlich schafften sie auch das. Es wurde Hand in Hand gearbeitet, einer war für den anderen da. Sie rasten mit ihrem Renner zum Titel. Dabei war für den Erfolg nicht nur der Sieg beim Rennen verantwortlich. Auch die Präsentation, das Auftreten, der Stand und weitere Faktoren spielten hier eine erhebliche Rolle. Das Gesamtpaket passte. Und natürlich hatten sich die Vier dann auch das Feiern verdient. Und das kam wohl nicht zu kurz – so wie man hörte.
Los ging es mit diesem Projekt bereits 2017/2018. Der Mitinitiator Robin Megerle suchte sich zwei bis drei Klassenkameraden, um diese Herausforderung anzugehen. Schnell kam es zur ersten Teamanmeldung bei der süddeutschen Meisterschaft und wurden dort prompt als beste Newcomer ausgezeichnet. Die Renner wurden weiterentwickelt und neue Teammitglieder kamen hinzu. Heute ist er noch als Betreuer mit hoher emotionaler Bindung dabei und unterstützt das Team als Sponsor.
Mit Rolls-Royce-Power-Systems (RRPS) hatten die Weltmeister eine Bildungspartnerschaft. Das Rennteam wurde aktiv unterstützt. Andreas Blank von RRPS: „Wir haben Bauteile geliefert. Der Konstrukteur entwickelte die Komponenten, lieferte die Daten an uns und nach einer Überprüfung wurden die Teile in unserem 3-D-Drucker hergestellt.“ Eine andere Art von Hilfe gab es von "doubleSlash". Sie sind seit rund sechs Jahren dabei und unterstützen im Projektmanagement. Weitere Hilfen gab es von unterschiedlichsten Organisationen. Alles passte zusammen.
„Lasst uns mal Weltmeister werden“ – der Traum wurde Wirklichkeit.